In Deutschland war der saisonale Anstieg der Milchanlieferung Mitte Dezember 2022 in Folge der frostigen Witterung unterbrochen. In der 50. Woche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,8 % weniger Milch als in der Vorwoche. Die Anlieferung war damit um 2,0 % höher als in der Vorjahreswoche. Dem Vernehmen nach war das Milchaufkommen zuletzt bei den milden Temperaturen wieder expansiver. In Frankeich wurden in der 50. Woche 3,5 % weniger Milch angeliefert als ein Jahr zuvor.
Die Preise für flüssigen Rohstoff haben sich nach ihrem starken Rückgang über die Feiertage noch vor dem Jahreswechsel stabilisiert. Für Magermilchkonzentrat und Industrierahm wurden wieder leicht höhere Preise erzielt. In den ersten Januartagen ist der Rohstoffhandel zunächst sehr ruhig verlaufen.
Der Markt für Magermilchpulver ist ruhig in das neue Jahr gestartet. Einige Marktbeteiligte sind noch im Weihnachtsurlaub, so dass die Aktivitäten, was neue Abschlüsse betrifft, begrenzt sind. Gleichwohl sind auch zwischen den Jahren noch weitere Verträge zu Stande gekommen und teilweise gehen aktuell bereits wieder neue Anfragen bei den Werken ein. Wenn zum Ende der Woche auch der Drei-Königs-Tag vorüber ist, dürfte das Marktgeschehen wieder lebhafter werden. Kurzfristig sind die Abnehmer zunächst überwiegend versorgt. Auf mittlere Sicht besteht nach der Einschätzung von Akteuren aber noch weiterer Bedarf. Das Angebot ist derzeit ausreichend, zumal über die Feiertage mehr Magermilch getrocknet worden sein dürfte. Bislang kommen vom Weltmarkt wenig neue Nachfrageimpulse. Die starke Zunahme der Corona-Infektionen in China scheint die Erholung der Nachfrage dort zu verzögern.
Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität tendieren seitwärts bis etwas schwächer und sind recht uneinheitlich. Futtermittelware wird zu etwas schwächeren Preisen ruhig gehandelt.
Bei Vollmilchpulver ist das Kaufinteresse aktuell feiertagsbedingt ruhig. Die Preise bewegen sich in Deutschland weiter auf dem Niveau der Vorwochen und sind innerhalb der EU nach wie vor uneinheitlich.
Die Lage am Markt für Molkenpulver stellt sich stabil dar. Mit Lebensmittelware konnten zuletzt weitere Abschlüsse zu stabilen Preisen getätigt werden. Futtermittelware ist über die Feiertage ebenfalls stabil geblieben.
