Der saisonale Rückgang der Milchanlieferung in Deutschland setzt sich weiter fort und ist derzeit stärker ausgeprägt als im Vorjahr um die gleiche Zeit. In der 29. Woche erfassten die deutschen Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,8 % weniger Milch als in der Vorwoche und 2,5 % weniger als in der entsprechenden Vorjahreswoche. Es wird außerdem über ungewöhnlich niedrige Gehalte an Inhaltsstoffen berichtet, was auf einen reduzierten Kraftfuttereinsatz zurückgeführt wird. In Frankreich geht das Milchaufkommen ebenfalls deutlich zurück und lag zuletzt um 2,6 % unter dem Vorjahresniveau.
Die Preise am Spotmarkt für flüssigen Rohstoff haben bei niedriger Verfügbarkeit angezogen. Für Industrierahm, Magermilchkonzentrat und Versandmilch werden höhere Preise angelegt.
Am Markt für Magermilchpulver ist zuletzt eine Belebung eingetreten. Obwohl die Ferienzeit noch andauert und viele Marktbeteiligte noch in den Sommerferien sind, haben die Anfragen wieder zugenommen. Kaufinteresse besteht in der europäischen Industrie und am internationalen Markt. Es sind wieder mehr Abschlüsse getätigt worden und die Verfügbarkeit, die in den vergangenen Wochen hier und da etwas zugenommen hatte, hat sich rasch verringert. Die günstigsten Partien waren rasch geräumt und die niedrigsten Offerten aus der vergangenen Woche sind inzwischen am Markt nicht mehr zu finden. Für die Zeit nach dem Ferienende wird mit einer weiteren Belebung gerechnet.
In Anbetracht des verhaltenen Milchaufkommens sind die Hersteller über die weitere Entwicklung des Angebots verunsichert. Sie verfügen für die kommenden Monate bereits über eine gute Auftragslage. Der Preisrückgang der vergangenen Woche bei Lebensmittelware ist gestoppt und es sind erste Anzeichen für eine Befestigung erkennbar.
Für Futtermittelware werden bei den gestiegenen Rohstoffpreisen trotz ruhiger Nachfrage wieder etwas festere Preise gefordert.
Bei Vollmilchpulver ist das Marktgeschehen recht ruhig. Hier dauert die ferienbedingte Zurückhaltung an und am Weltmarkt ist die Wettbewerbsfähigkeit von deutscher Ware eingeschränkt. Die Preise bewegen sich weiter in der Bandbreite der Vorwoche.
Am Markt für Molkenpulver ist die Nachfrage für kurzfristige Termine überwiegend ruhig. Bei Futtermittelware besteht für kurzfristige zusätzliche Lieferungen kaum Bedarf und es finden bei unveränderten Preisen kaum Aktivitäten statt. Lebensmittelware wird weiter zu uneinheitlichen Preisen gehandelt.
