In Deutschland ist die Milchanlieferung Ende Januar 2021 saisonal gestiegen. In der 4.Woche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,7 % mehr Milch als in der Vorwoche. Damit wurde die Vorjahreslinie noch um 1,7 % unterschritten. Aktuell ist die Milchabholung regional durch Kälte und Schneeglätte beeinträchtigt. Außerdem dämpfen die niedrigen Temperaturen derzeit in Ost- und Norddeutschland die Milchleistungen. In Frankreich bewegte sich die Milchanlieferung zuletzt weiterhin um 4,1 % unter dem Vorjahresniveau.
An den Märkten für flüssigen Rohstoff halten die festen Tendenzen an. Industrierahm und Magermilchkonzentrat werden weiterhin zu ungewöhnlich festen Preisen gehandelt.
Die Lage am Markt für Magermilchpulver ist anhaltend fest. Der Nachfrageverlauf für die letzten Tage wird etwas unterschiedlich beurteilt. Teilweise wird von einer Beruhigung, teilweise aber auch von anhaltend guter Nachfrage berichtet. Anscheinend hat sich das Kaufinteresse zuletzt mehr auf die Endverbraucher verlagert. Am Weltmarkt ist weiterhin aus verschiedenen Regionen Nachfrage nach europäischer Ware vorhanden, zumal sich die Lieferungen aus anderen Herkünften teilweise wegen der Knappheit an Containern verzögern. Die sehr begrenzte Verfügbarkeit von und gestiegenen Kosten für Container stellen allerdings auch hierzulande eine Herausforderung dar.
Das verfügbare Angebot an Magermilchpulver ist weiterhin gering. Für die kommenden Wochen sind die Werke weitestgehend ausverkauft. Durch den aktuellen Winterbruch ist zunächst mit einem niedrigeren Milchaufkommen zu rechnen, das zu einer geringeren Produktion von Magermilchpulver im Vergleich zu den Planmengen führen dürfte. Auch für das zweite Quartal sind bereits umfangreiche Kontrakte geschlossen worden. Für Lieferungen im zweiten Halbjahr liegen bereits Anfragen vor. Die Preise für Lebensmittelware sind aktuell fest auf höherem Niveau. An Futtermittelware ist kaum Angebot vorhanden.
Mit Vollmilchpulver sind zuletzt nur wenig Abschlüsse zu Stande gekommen. Es gehen immer wieder Anfragen ein, vor allem aus der Lebensmittelindustrie und hier und da auch vom Weltmarkt. Die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern gehen teilweise auseinander. Bei hohen Preisen für Industrierahm werden höhere Preise für Vollmilchpulver gefordert, die aber auf Widerstand stoßen.
Molkenerzeugnisse treffen aktuell auf eine gute Nachfrage. Gleichwohl hat sich der Markt für Molkenpulver in Futtermittelqualität nach sehr aktiven Vorwochen beruhigt und die Höchstpreise der Vorwoche waren zuletzt nicht mehr Markt. Lebensmittelware tendiert bei reger Nachfrage vom Binnenwie auch vom Weltmarkt fester. Molkenkonzentrat erzielt weiter feste Preise.
