In Deutschland war zuletzt ein leichter Anstieg der Milchanlieferung zu beobachten. In den letzten Wochen war der saisonale Rückgang insgesamt schwächer ausgeprägt als in den Vorjahren. Das Saisontief wird in der Regel in der zweiten Novemberhälfte erreicht und dürfte kurz bevorstehen. In der 44. Woche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,3 % mehr Milch als in der Vorwoche. Die Milchmenge war damit um 4,5 % umfangreicher als in der gleichen Vorjahreswoche. In Frankreich hat sich der Vorsprung zur Vorjahreslinie zuletzt etwas auf 5,9 % verringert.
Die Preise für Industrierahm haben zuletzt bei guter Nachfrage nach abgepackter Butter wieder angezogen. Magermilchkonzentrat ist auf dem Niveau der Vorwoche stabil.
Am Markt für Magermilchpulver hat sich die Nachfrage belebt. Vor allem für Exporte auf den Weltmarkt hat das Kaufinteresse zugenommen, nachdem größere neue Aufträge abgeschlossen werden konnten. Wenig Interesse besteht indessen am europäischen Binnenmarkt. Hier wurden zwar noch einzelne Restmengen für das Weihnachtsgeschäft gedeckt. Insgesamt scheinen die Käufer aber bereits gut versorgt zu sein. Inzwischen werden außerdem Verhandlungen für Mengen aus der Weihnachtsproduktion geführt. Die Produktion von Magermilchpulver ist bei der höheren Milchanlieferung wieder ausgeweitet worden und es ist ein ausreichendes Angebot vorhanden.
Die Ergebnisse der Ausschreibung für Ware aus den Interventionsbeständen werden weiter mit Spannung erwartet. Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität sind im Vergleich zur Vorwoche weitgehend unverändert. Futtermittelware hat sich zuletzt stabil entwickelt.
Für Vollmilchpulver sind in den letzten Tagen mehr Abschlüsse zu Stande gekommen. Die höhere Kaufbereitschaft könnte auf die Preisbefestigung bei Industrierahm zurückzuführen sein. Das Exportgeschäft ist bei schwächerer Preisentwicklung am Weltmarkt nach wie vor schwierig, so dass sich die Aktivitäten weiter auf das Geschäft am Binnenmarkt konzentrieren. Die Preise haben erneut leicht nachgegeben und sind innerhalb der EU uneinheitlich.
Bei Molkenpulver in Futtermittelqualität hat eine Stabilisierung der Preise auf niedrigem Niveau stattgefunden. Teilweise wird mit preisbedingten Einschränkungen der Käseproduktion gerechnet, was sich auf das Molkeaufkommen auswirken würde. Die Preise für Molkenpulver in Lebensmittelqualität haben erneut etwas nachgegeben, wobei man inzwischen teilweise mit einer Bodenbildung rechnet.
