In Deutschland hat sich die Milchanlieferung zuletzt weiter der Saisonspitze genähert, die nun erreicht sein oder unmittelbar bevorstehen dürfte. Laut Schnellberichterstattung der ZMB betrug der Zuwachs gegenüber der Vorwoche in der 18. Woche 0,8 %. Der Vorsprung zur Vorjahreswoche fiel mit 2,7 % etwas weniger deutlich aus als zuvor. In Frankreich war die Milchanlieferung zuletzt um 1,7 % niedriger als in der Vorjahreswoche.
Die Preise für Industrierahm ziehen aktuell bei einem vergleichsweise geringen Angebot weiter an. Auch für Rohmilch werden am Spotmarkt höhere Preise erzielt. Magermilchkonzentrat hat sich trotz der noch gestiegenen Milchmengen leicht befestigen können.
Am Markt für Magermilchpulver wird weiter von einer guten Nachfrage berichtet, auch wenn die Aktivitäten im Vergleich zu den Vorwochen teilweise etwas nachgelassen haben. Die Ware aus der laufenden Produktion ist für die kommenden Wochen überwiegend verkauft, so dass vor allem bestehende Kontrakte abgewickelt werden. Die Lebensmittelindustrie fragt für das laufende Quartal noch einzelne Partien nach, ist aber überwiegend gedeckt. Die Verhandlungen für das dritte Quartal werden inzwischen intensiver geführt. Im Vergleich zu den aktuellen Preisen werden dabei gewisse Preisaufschläge gefordert. Am Weltmarkt bieten sich weiter Absatzmöglichkeiten. Die Nachfrage dort wird insgesamt als hoch eingeschätzt, wozu auch die höheren Erdölpreise beitragen dürften.
Ware aus der EU ist bei dem aktuell schwächeren Eurokurs und einem festeren Preisniveau der Konkurrenten weiterhin konkurrenzfähig. In der laufenden Woche findet die monatliche Ausschreibung für den Verkauf von Ware aus den Interventionsbeständen statt. Es wird mit einem umfangreichen Kaufinteresse gerechnet und die Ergebnisse der Ausschreibung werden mit Spannung erwartet.
Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität tendieren aktuell stabil bis fest. Futtermittelware ist abwartend im Hinblick auf die laufende Ausschreibung.
Bei Vollmilchpulver wird überwiegend von ruhigen Aktivitäten berichtet. Die Lebensmittelindustrie ist für spätere Termine mit Anfragen am Markt. Aufgrund der geringen Verfügbarkeit von Milchfett, die für das zweite Halbjahr erwartet wird, werden höhere Preise gefordert.
Am Markt für Molkenpulver wird bei Futtermittelware von festeren Preisen bei geringen Umsätzen berichtet. Lebensmittelware wird dem Vernehmen nach zu stabilen Preisen gehandelt. Molkenkonzentrat ist weiterhin zu vergleichsweise niedrigen Preisen verfügbar.
