In Deutschland bewegt sich das Milchaufkommen derzeit um die Saisonspitze. In der 19. Woche stiegen die Anlieferungen laut der ZMB-Schnellberichterstattung nochmals um 0,2 %. Damit wurde das Vorjahresniveau um 2,6 % überschritten. Ab der vierten Maiwoche geht die Milchmenge erfahrungsgemäß dem saisonalen Rhythmus folgend wieder zurück. In Frankreich wurde die Vorjahreslinie zuletzt um 0,6 % übertroffen.
An den Märkten für flüssigen Rohstoff sind festere Tendenzen zu beobachten. Die Preise für Industrierahm steigen weiter. Auch bei Magermilchkonzentrat ist eine weitere Befestigung zu beobachten, wozu vermutlich auch die hohe Nachfrage nach Frischprodukten beiträgt.
Der Markt für Magermilchpulver ist weiter von festen Tendenzen gekennzeichnet, wenngleich teilweise über eine gewisse Beruhigung der Aktivitäten in der Vorwoche berichtet wird. Dies wird teilweise darauf zurückgeführt, dass für prompte Lieferungen bei einer guten Auftragslage der Werke keine freien Mengen mehr verfügbar sind, aber auch auf den Ramadan in den islamischen Ländern.
Generell wird die Nachfrage weiter als gut eingeschätzt. Sowohl was Exporte auf den Weltmarkt wie auch die Lebensmittelindustrie am Binnenmarkt betrifft, besteht kontinuierliches Kaufinteresse. Auf das Exportgeschäft wirkt sich der aktuell schwächere Euro zusätzlich förderlich aus. Die hohe Nachfrage machte sich auch bei der jüngsten Ausschreibung für den Verkauf von Ware aus den Interventionsbeständen bemerkbar.
Insgesamt gingen Gebote für 124.360 t ein zu Preisen zwischen 50 und 127,70 EUR/100 kg ein. Zugeschlagen wurden 41.958 t zu einem Mindestverkaufspreis von 115,50 EUR/100 kg. Seit Jahresbeginn wurden damit insgesamt 76.053 t verkauft. Auswirkungen auf das Marktgeschehen waren durch die zuletzt höheren Verkaufsmengen nicht zu beobachten, vermutlich da sie für die Marktbeteiligten nicht überraschend kamen. Für Lieferungen im zweiten Halbjahr sind mit der weiterverarbeitenden Industrie weiter Verhandlungen im Gang, wobei für spätere Termine gewisse Preisaufschläge gefordert werden. Für das dritte Quartal sind dem Vernehmen nach inzwischen einige Abschlüsse zu Stande gekommen. Teilweise gehen die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern aber auch noch auseinander.
Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität haben sich weiter befestigt. Das Geschäft mit Futtermittelware in Deutschland verläuft ruhig.
Vollmilchpulver wird derzeit vor allem am Binnenmarkt gehandelt. Die Produktion ist dem Vernehmen nach niedrig, da der Rohstoff vorrangig für alternative Verwertungen eingesetzt wird. Aufgrund der gestiegenen Fettverwertung werden höhere Preise gefordert, wobei die Preise innerhalb der EU etwas uneinheitlich sind.
Der Markt für Molkenpulver ist aktuell von einer hohen Stabilität gekennzeichnet. Bei Futtermittel- wie auch bei Lebensmittelware wird von stabilen bis leicht festeren Preistendenzen berichtet.
