Die Milchanlieferung an die deutschen Molkereien hat sich Mitte Juni weiter seitwärts bewegt. Nach der Schnellberichterstattung der ZMB wurden in der 24. Woche 0,2 % weniger Milch erfasst als in der Vorwoche. Damit wurde das Vorjahresniveau um 0,6 % übertroffen. Nach wie vor wird über sehr niedrige Gehalte an Inhaltsstoffen berichtet. Die Futtersituation in wichtigen Regionen ist für den weiteren Jahresverlauf witterungsbedingt unsicher.
Die Preise für Magermilchkonzentrat haben in der vergangenen Woche bei geringer Verfügbarkeit deutlich angezogen, zuletzt aber wieder leicht korrigiert. Nachgegeben haben in der Vorwoche die Preise für Industrierahm.
Am Markt für Magermilchpulver wird aktuell von einem ruhigen Marktverlauf berichtet. Die Anfragen sind ruhiger geworden als dies noch vor einigen Wochen der Fall war, sowohl was den EU-Binnenmarkt wie auch den internationalen Markt betrifft. Nach dem Ende des Ramadan ist bislang noch keine deutliche Belebung der Nachfrage aus muslimischen Ländern festzustellen. Auch bei der jüngsten Ausschreibung für den Verkauf von Ware aus den Interventionsbeständen am 19.06.2018 hat das Kaufinteresse nachgelassen. Es gingen Gebote für insgesamt 39.836 t ein zu Preisen zwischen 99,50 und 140,00 EUR/100 kg. Zuschläge wurden für 23.532 t zu einem Mindestverkaufspreis von 119,50 EUR/100 kg erteilt. Damit sind seit Jahresbeginn knapp 100.000 t verkauf worden.
Die Einkäufer in Europa scheinen sich bereits auf die Ferienzeit vorzubereiten. Auf der anderen Seite haben die Werke aber auch keinen Angebotsdruck, da im Vorfeld bereits umfangreiche Kontrakte abgeschlossen worden sind. Insbesondere für das dritte Quartal scheinen die Planmengen weitestgehend verkauft zu sein. Hier und da kommen noch einzelne Abschlüsse für kurzfristige Lieferungen an Lebensmittelware zu Stande, wobei über etwas schwächere Preise berichtet wird. Zuvor waren noch uneinheitliche und teilweise höhere Preise erzielt worden. Bei Futtermittelware wird über eine ruhige Nachfrage bei etwas schwächeren Preisen berichtet.
Bei Vollmilchpulver setzen sich inzwischen schwächere Preise durch. Die Nachfrage von Seiten der Lebensmittelindustrie, die zuletzt noch eine Reihe von Abschlüssen getätigt hatte, lässt inzwischen ferienbedingt nach. Das Exportgeschäft wird als ruhig eingeschätzt.
Bei Molkenpulver in Futtermittelqualität wird von stabilen Preisen berichtet. Bei Lebensmittelware ist eine gute Nachfrage bei festen Preisen zu beobachten, wobei insbesondere das Interesse an Exportware zunimmt.
