Die Milchanlieferung in Deutschland war zuletzt entgegen der üblichen saisonalen Entwicklung rückläufig. In der 16. Woche nahmen die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,6 % weniger Milch auf als in der Vorwoche. Dem Vernehmen nach versuchten einzelne Erzeuger Ende April die Anlieferungen zu drosseln, um die im Beibehaltungsprogramm angemeldeten Mengen einhalten zu können. Auch die für die Jahreszeit zu kühle Witterung dürfte das Milchaufkommen gedämpft haben. Der Rückstand gegenüber der Vorjahreslinie hat sich auf deutliche 4,1 % vergrößert.
Die Preise für flüssigen Rohstoff entwickeln sich weiter ähnlich wie in den Vorwochen. Industrierahm hat im Vergleich zum hohen Niveau in der Vorwoche leicht nachgegeben. Magermilchkonzentrat wird weiter zu schwachen Preisen gehandelt.
Am Markt für Magermilchpulver ist derzeit eine Stabilisierung zu beobachten. Die Marktverhältnisse sind recht ausgeglichen. Die europäische Lebensmittelindustrie ist etwas stärker mit Kaufinteresse präsentiert, wobei vor allem günstige Partien gesucht sind. Das Exportgeschäft nach Drittländern verläuft in normalen Bahnen. Eine größere Belebung der Nachfrage scheint hier nicht stattzufinden, während die EU am Weltmarkt aber konkurrenzfähig ist. Das verfügbare Angebot scheint vom Markt aufgenommen zu werden. Die Intervention wird als Absatzkanal kaum genutzt. EU-weit wurden bis zum 23.04.2017 3.680 t in Litauen, Polen, Deutschland und den Niederlanden zur Intervention angemeldet.
Die Preise für Magermilchpulver in Lebens- und Futtermittelqualität zeigen eine etwas festere Tendenz. Die Marktpreise für Lebensmittelware konnten sich zuletzt von der Interventionsverwertung wieder etwas abheben.
Vollmilchpulver wird weiter kontinuierlich und teilweise etwas stärker nachgefragt. Vorrangig ist die Lebensmittelindustrie als Käufer präsent. In gewissem Umfang bestehen aber auch Exportmöglichkeiten. Was die Preise betrifft, wird vor allem aus den Nachbarländern von etwas festeren Tendenzen berichtet. Molkenpulver in Futtermittelqualität wurde zuletzt zu stabilen bis etwas festeren Preisen gehandelt. Bei Lebensmittelware wird von einem begrenzten Angebot und stabilen Preisen berichtet.
