Die Milchanlieferung in Deutschland war in der letzten Aprilwoche erneut rückläufig. Laut Schnellberichterstattung der ZMB erfassten die Molkereien in der 17. Woche 0,5 % weniger Milch als in der Vorwoche. Damit wurde das Vorjahresniveau weiter deutlich um 4,1 % unterschritten. Zu dem Rückgang dürfte das Ende des Beibehaltungszeitraums für das Programm zur Verhinderung einer Mengensteigerung der Bundesregierung mit beigetragen haben. Außerdem ist das Grünland witterungsbedingt bislang hinter dem normalen Vegetationsstand zurück.
An den Märkten für flüssigen Rohstoff tendieren die Preise erneut fester. Die Preise für Industrierahm sind aktuell bei begrenztem Angebot im Aufwärtstrend. Auch die Erlöse für Magermilchkonzentrat ziehen aktuell an, nachdem sie über mehrere Wochen auf konstant niedrigem Niveau gelegen hatten.
Die Lage am Markt für Magermilchpulver hat sich Anfang Mai weiter stabilisiert. Auf der Nachfrageseite ist eine gewisse Belebung festzustellen. Sowohl vom Binnenmarkt wie auch vom Weltmarkt gehen mehr Nachfragen ein als in den vergangenen Wochen. Allerdings bewegt sich das Kaufinteresse am Weltmarkt dem Vernehmen nach insgesamt nicht ganz auf den Höchstständen, die zeitweise erreicht worden waren. Außerdem ist weiter Wettbewerb, vor allem aus den USA, spürbar. In Verbindung mit der anlieferungsbedingt niedrigeren Produktion und den bestehenden Kontrakten, die kontinuierlich bedient werden, ist der Markt aktuell ausgeglichen.
Die Verkäufe an die Interventionsstellen, die in den vergangenen Wochen ohnehin vergleichsweise niedrig waren, scheinen weitgehend eingestellt worden zu sein. In der letzten Aprilwoche wurden EU-weit noch 885 t angemeldet. Darunter waren keine Mengen aus Deutschland. Die Marktpreise für Magermilchpulver haben sich etwas befestigt und liegen für Lebensmittelware wieder leicht über der Interventionsverwertung. Bei Futtermittelware wird ebenfalls von einer etwas festeren Tendenz berichtet.
Am Markt für Vollmilchpulver wird die Lage als fest eingeschätzt. Neben der kontinuierlichen Nachfrage vom Binnenmarkt konnten zuletzt auch in gewissem Umfang neue Exportgeschäfte zum Abschluss gebracht werden. Es wird von etwas festeren Preisen berichtet.
Molkenpulver bewegt sich weiter in einem stabilen bis festen Marktumfeld. Bei stetiger Nachfrage werden für Futter- wie auch für Lebensmittelware zumeist leicht festere Preise erzielt. Molkenkonzentrat ist weiter gefragt.
