Die Milchanlieferung an die deutschen Molkereien ist anhaltend saisonal rückläufig. So wurden laut Schnellberichterstattung der ZMB in der 39. Woche 0,8 % weniger Milch erfasst als in Vorwoche. Die Anlieferung bewegte sich um 4,1 % weiter deutlich unter der Vorjahreslinie. In Frankreich war der Rückstand gegenüber dem Vorjahresniveau mit einem Minus von 7,7 % weiterhin stärker ausgeprägt.
Das Angebot an Industrierahm und Magermilchkonzentrat ist bei rückläufiger Milchanlieferung weiterhin knapp. Die Preise für Industrierahm bewegen sich auf dem Niveau der Vorwoche, teils auch leicht darüber. Magermilchkonzentrat wird zu leicht festeren Preisen gehandelt. In Italien ist ein hoher Bedarf an Versandmilch zu beobachten.
Am Markt für Magermilchpulver setzt sich der ruhige Marktverlauf fort. Vorrangig werden bestehende Kontrakte abgewickelt, während ein ruhiges Neugeschäft zu beobachten ist. Neue Abschlüsse kommen in vergleichsweise geringem Umfang zu Stande und vor allem dann, wenn kurzfristig noch frische Ware benötigt wird. In Anbetracht der geringen Rohstoffverfügkeit und der hohen Preise für Magermilchkonzentrat werden für Magermilchpulver aus der laufenden Produktion hohe Preise gefordert. Diese lassen sich schwer und in erster Linie für kleinere Mengen durchsetzen. Das Exportgeschäft verläuft, was neue Abschlüsse betrifft, ebenfalls ruhig.
Am Weltmarkt macht sich weiterhin Konkurrenz, vor allem aus den USA, bemerkbar. Das Geschäft für spätere Termine ist im Vergleich zur Situation vor einigen Monateen ruhiger geworden. Die Einkäufer zeigen grundsätzlich Kaufinteresse für langfristige Abschlüsse. Allerdings liegen die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern deutlich auseinander. Die Käuferseite scheint längerfristig auf ein ausreichendes Angebot zu vertrauen und wartet ab. Die Preise für frische Lebensmittelware bewegen sich bei Neuabschlüssen weiter auf den Niveau der Vorwoche. Futtermittelware tendiert bei ruhigem Geschäftsverlauf ebenfalls stabil.
Bei Vollmilchpulver ist der Markt ebenfalls recht ruhig. Mit der Lebensmittelindustrie kommen immer wieder Abschlüsse zu Stande. Aufgrund der sehr festen Preise für Milchfett werden hohe Preise gefordert, die sich nicht einfach durchsetzen lassen. Im Exportgeschäft bieten sich bei der aktuellen Preiskonstellation im Vergleich zu den Wettbewerbern aktuell wenig Absatzmöglichkeiten.
Bei Molkenpulver in Futtermittelqualität ist der Preisanstieg, der in den vergangenen Wochen zu beobachten war, zum Stillstand gekommen. Die Nachfrage nach Lebensmittelware wird bei festen Preisen überwiegend als gut beurteilt.
