In Deutschland hat der saisonale Rückgang der Milchanlieferung früher als im Vorjahr eingesetzt. In der 22. Woche ging das Milchaufkommen laut Schnellberichterstattung der ZMB gegenüber der Vorwoche um 0,9 % zurück. Damit war die Milchmenge um 0,9 % niedriger als in der Vorjahreswoche. In Frankreich wurden zuletzt 1,9 % weniger Milch angeliefert als in der Vorwoche, was gegenüber der Vorjahreslinie einen Rückgang um 1,5 % bedeutet.
Die Preise für Industrierahm tendieren bei anhaltend begrenzter Verfügbarkeit erneut fester. Magermilchkonzentrat wird nach einer leichten Schwäche in der Vorwoche erneut zu festeren Preisen gehandelt.
Die Nachfrage nach Magermilchpulver hat sich zuletzt etwas belebt. Abschlüsse wurden überwiegend für das dritte und vereinzelt für das vierte Quartal 2016 getätigt. Die Preise für Lebensmittelware tendieren erneut etwas fester. Für Termine im Jahr 2017 ist Kaufinteresse, aber kaum Verkaufsbereitschaft vorhanden. Die Unsicherheit über die Entwicklung der Milchanlieferung nimmt zu und lässt die Verkäufer generell zurückhaltend agieren. Darüber hinaus weichen die Preisvorstellungen von Verkäufern und Käufern weiterhin voneinander ab.
Für Drittlandsexporte gehen Anfragen ein, wobei die Gebote aber bislang unter dem Niveau liegen, das innerhalb der EU erzielt wird. Die Preise für Futtermittelware haben sich weiter befestigt. Die Intervention wurde beim Ausschreibungsverfahren am 07.06.2016 weiter genutzt. EU-weit wurden 36.361 t angeboten und zugeschlagen, davon 8.406 t in Deutschland. Dabei wurden Angebote zum vollen Interventionspreis von 169,80 EUR/100 kg akzeptiert.
Das Geschäft mit Vollmilchpulver konzentriert sich weiterhin auf den EU-Markt. Dabei bewegt sich die Nachfrage auf dem Niveau der Vorwoche. In Folge der anziehenden Preise für Industrierahm werden höhere Preise gefordert und teils auch gezahlt. Am Weltmarkt Angebote aus der EU weiterhin nur begrenzt konkurrenzfähig.
Der Markt für Molkenpulver bewegt sich in bisherigen Bahnen. Lebensmittelware wird zu stabilen Preisen gut nachgefragt. Futtermittelqualität wird zu unveränderten Preisen gehandelt.
