In Deutschland ist die Milchanlieferung weiterhin saisonal rückläufig, dem Vernehmen nach auch in Norddeutschland, wo das Saisontief üblicherweise früher eintritt als im Süden. In der 44. Woche war laut Schnellberichterstattung der ZMB ein Rückgang der Anlieferung gegenüber der Vorwoche um 0,5 % zu beobachten. Damit wurde die Vorjahreslinie um 5,3 % unterschritten. In Frankreich hat sich der Rückstand zur Vorjahreslinie zuletzt auf 7,2 % leicht verringert.
An den Märkten für flüssigen Rohstoff ist weiterhin ein geringes Angebot, insbesondere an Industrierahm, zu beobachten. Die Preise für Sahne befestigen sich im Vergleich zur Vorwoche wieder, während Magermilchkonzentrat als stabil bewertet wird.
Am Markt für Magermilchpulver wird weiter von einem vergleichsweise ruhigen Marktverlauf berichtet. Die Verfügbarkeit in der EU an Ware unterschiedlichen Alters ist weiter ausreichend. Für die verbleibende Zeit bis zum Jahresende kommen kaum noch neue Geschäfte zu Stande. Die bestehenden Kontrakte werden kontinuierlich abgerufen. Für das erste Quartal 2017 sind bereits eine Reihe von Verträgen geschlossen und aktuell agieren die Akteure eher wieder abwartend.
Vom Weltmarkt sind zuletzt mehr Anfragen eingegangen. Allerdings sind bislang kaum neue Aufträge zum Abschluss gekommen, obwohl der aktuell starke Dollar die Konkurrenzfähigkeit der Anbieter aus der EU stärkt. Es wird weiter über eine starke Konkurrenz aus den USA am Weltmarkt berichtet. Die Preise für Magermilchpulver in Lebens- und Futtermittelqualität bewegen sich weiter auf dem Niveau der Vorwochen.
Für Vollmilchpulver werden aufgrund der knappen Verfügbarkeit von Milchfett und der hohen Fettverwertung hohe Preise gefordert. Die Produktion ist derzeit in der Regel auftragsbezogen. Mit der europäischen Lebensmittelindustrie kommen immer wieder Abschlüsse zu Stande. Für den Export wurden zuletzt nur wenige Geschäfte abgeschlossen, insbesondere für Standardware. Bei aktuell festeren Preisen am internationalen Markt könnte sich die Wettbewerbsfähigkeit der EU wieder verbessern.
Am Markt für Molkenpulver ist der Marktverlauf recht ruhig. Futtermittelware hat sich nach einem Preisrückgang in der Vorwoche wieder etwas befestigt. Bei Lebensmittelware sind die Preise innerhalb der EU uneinheitlicher geworden.
