Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 20.01.2016
In Deutschland wurde der saisonale Anstieg der Milchanlieferung zu Beginn von 2016 vermutlich witterungsbedingt unterbrochen. In der 1. Woche wurden laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,8 % weniger Milch erfasst als in der Vorwoche. Die Milchmenge war um 4,2 % größer als in der Vorjahreswoche und um 2,3 % höher als in der entsprechenden Woche 2014.
Bei den Preisen für Magermilchkonzentrat hat Mitte Januar eine weitere leichte Erholung stattgefunden, während die Erlöse für Industrierahm stagnieren oder leicht nachgeben.
Die Nachfrage nach Magermilchpulver verläuft weiter ruhig, während die Produktion bei hohem Milchaufkommen und sinkender Käsereiverwertung umfangreich ist. Vor allem werden bestehende Kontrakte abgewickelt. Die Intervention rückt als Alternative stärker in den Fokus. Derzeit scheinen verstärkt Vorbereitungen für Verkäufe an die Interventionsstellen getroffen zu werden. Neben dem ruhigen Kaufinteresse spielen dabei sicherlich auch niedrige Gebote der Käufer, die teilweise unter der Interventionsverwertung liegen, eine Rolle. In der Woche bis zum 17. Januar 2016 wurden in Deutschland vergleichsweise geringe Mengen von 120 t angemeldet. In der EU wurden in der ersten Januarwoche EU-weit insgesamt 6.359 t für die Intervention registriert. Das war bislang die höchste Menge in einer Woche, seit die Ankäufe im Juli 2015 gestartet haben.
Aktuell wird auch von einer ruhigen Exportnachfrage berichtet, obwohl die EU am Weltmarkt konkurrenzfähig ist. Die Preise für Lebensmittelware orientieren sich an der Interventionsverwertung und haben zuletzt nochmals teilweise etwas nachgegeben. Futtermittelware tendiert weiter stabil.
Bei Vollmilchpulver wird die Nachfrage ebenfalls als ruhig bezeichnet, wobei hier und da kleinere Aufträge zu Stande kommen. Die Preise tendieren in Deutschland stabil, sind aber innerhalb der EU etwas uneinheitlich.
Molkenpulver in Futtermittelqualität wird weiter zu stabilen Preisen gehandelt. Bei Lebensmittelware wird von einer ruhigen Nachfrage bei uneinheitlichen Preisen berichtet.
