In Deutschland setzte sich der saisonale Anstieg der Milchanlieferung zuletzt fort. In der 14. Woche wurden laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,8 % mehr Milch erfasst als in der Vorwoche und damit 3,2 % mehr als in der Vorjahreswoche. Im Vergleich zur entsprechenden Woche im Jahr 2014 bedeutet dies eine leichte Steigerung um 0,4 %. In Frankreich hat sich der Rückstand im Vergleich zum Vorjahr Anfang April auf 0,4 % verringert.
Die Preise für Industrierahm befestigen sich aktuell nach einem Rückgang in der Vorwoche. Auch Magermilchkonzentrat wird teilweise wieder als leicht fester eingeschätzt.
Am Markt für Magermilchpulver ist das Angebot weiterhin größer als die Nachfrage. Die Produktion ist nach wie vor umfangreich und die Trocknungskapazitäten sind zu einem hohen Grad ausgelastet. Zusätzlich zur Ware aus der laufenden Erzeugung sind auch weiterhin Partien älteren Datums im Angebot. In gewissem Umfang kommen kontinuierlich weitere Aufträge zu Stande, die aber nicht ausreichen, um das gesamte Angebot aufzunehmen. Das Kaufinteresse richtet sich ohnehin stärker auf spätere Lieferzeiträume als auf vordere. Die Nachfrage für neue Exportaufträge wird inzwischen als ruhiger eingeschätzt. In den ersten zwei Monaten von 2016 hat die EU 122.571 t Magermilchpulver exportiert. Das waren 4 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
Am Weltmarkt sind weiterhin Offerten zu niedrigeren Preisen als EU-Ware zu finden. Bestehende Kontrakte werden kontinuierlich abgewickelt. Daneben wird weiterhin die Intervention zur Marktentlastung genutzt. Das Ergebnis der Ausschreibung am 19. April 2016 wird mit Spannung erwartet. Ab dem 20. April 2016 ist der Ankauf von weiteren 109.000 t im Festpreisverfahren möglich, nachdem der Beschluss des Agrarrates inzwischen in einer entsprechenden Verordnung umgesetzt ist. Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittel- wie auch in Futtermittelqualität bewegen sich weiter auf dem Niveau der Vorwochen.
Am Markt für Vollmilchpulver ist aktuell wenig Aktivität zu beobachten. Die Einkäufer sind vor allem an sehr langfristigen Abschlüssen interessiert, um aktuelle Konditionen möglichst weit in die Zukunft abzusichern. Die Werke sind jedoch vorsichtig, sich langfristig zu binden. Die Nachfrage für Exporte auf den Weltmarkt ist begrenzt. Die Preise sind uneinheitlich mit etwas schwächerer Tendenz.
Der Markt für Molkenpulver ist weiter von einer hohen Stabilität gekennzeichnet. Die Preise für Futtermittelware zeigen seit Längerem kaum Bewegung. Bei Lebensmittelware war zuletzt teilweise wieder mehr Nachfrage für den Export zu beobachten. Die Preise sind in diesem Marktsegment weiterhin uneinheitlich.
