In Deutschland wurde der saisonale Rückgang der Milchanlieferung in der 27. Woche unterbrochen. Gegenüber der Vorwoche wurden im Schnitt 0,6 % mehr Milch erfasst. Der Rückstand zur Vorjahreslinie betrug damit noch 2,2 %.
An den Märkten für flüssigen Rohstoff werden weiterhin sehr feste Preise erzielt. Die Sahnepreise ziehen in der laufenden Woche wieder an. Magermilchkonzentrat und Versandmilch bewegen sich auf hohem Niveau.
Am Markt für Magermilchpulver wird anhaltend von einer ruhigen Entwicklung berichtet. Bei den Werken, insbesondere in den Regionen, in denen bereits Sommerferien sind, gehen aktuell nur wenig Anfragen ein. Dies wird vor allem auf die Ferienzeit zurückgeführt. Vereinzelt besteht noch Kaufinteresse für das dritte Quartal. Hier werden aber nur überschaubare Mengen gehandelt. Für das vierte Quartal dürfte aber nach der Einschätzung von Marktbeteiligten noch größerer Bedarf bestehen. Für diesen Lieferzeitraum bestand in den Vormonaten zwar umfangreiches Kaufinteresse bei allerdings sehr begrenzter Zahlungsbereitschaft. Auch was den Weltmarkt betrifft, wird aktuell wie bereits seit einigen Wochen über eine ruhige Nachfrage berichtet. Wenn Anfragen eingehen, kommt EU-Ware oft nicht zum Zug.
In der Woche bis 10. Juli 2016 sind in der EU insgesamt 8.849 t für die Intervention angemeldet worden. In der Folgewoche sind in Deutschland laut Mitteilung der BLE keine Anmeldungen mehr eingegangen. Saisonal bedingt dürften die Verkäufe an die Interventionsstellen EU-weit in den kommenden Wochen zunehmend zurückgehen. Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität tendieren etwas fester und bewegen sich leicht über der Interventionsverwertung. Futtermittelware wird bei geringem Angebot etwas fester gehandelt.
Vollmilchpulver wird weiterhin noch für das 3. Quartal nachgefragt, auch wenn sich die Einkäufer aus der Lebensmittelindustrie vor der Ferienzeit bereits umfangreich eingedeckt haben. Auch für das 4. Quartal besteht noch Bedarf. Hier werden Preisaufschläge gefordert. Am Weltmarkt ist die Nachfrage aktuell ruhig. Die Konkurrenzfähigkeit der EU hat sich bei festeren Preisentwicklungen im Binnenmarkt ohnehin verschlechtert.
Bei Molkenpulver in Futtermittelqualität wird von einer guten Nachfrage berichtet. Die Preise haben sich in den letzten Tagen befestigt. Lebensmittelware tendiert ebenfalls etwas fester.
