Die Milchanlieferung in Deutschland ist weiterhin im Vergleich zum Vorjahr verhalten. In der 2. Woche des laufenden Jahres war der saisonale Anstieg unterbrochen. Die Molkereien erfassten laut Schnellberichterstattung der ZMB im Schnitt 0,1 % weniger Milch als in der Vorwoche. Der Rückstand zur Vorjahreslinie lag damit bei 1,6 %. In Frankreich bewegte sich das Milchaufkommen mit einem Minus von 4,3 % noch stärker unter dem Vorjahresniveau.
An den Märkten für flüssigen Rohstoff werden für die Jahreszeit weiterhin sehr feste Preise erzielt. Die Preise für Magermilchkonzentrat haben in der vergangenen Woche deutlich angezogen und sind aktuell auf dem höheren Niveau stabil. Bei Industrierahm wird ebenfalls über einen Preisanstieg berichtet, der aber weniger stark ausgeprägt war als bei Konzentrat.
Am Markt für Magermilchpulver setzen sich die festen Tendenzen fort. Es wird weiter über eine gute Nachfrage berichtet. Diese wird teilweise darauf zurückgeführt, dass die Einkäufer aufgrund der Unsicherheit wegen der Corona-Pandemie mit längerfristigen Käufen eher vorsichtig agiert hatten. Aktuell gehen zahlreiche Exportanfragen ein. In verschiedenen Regionen der Welt ist Kaufinteresse zu beobachten und es wird mit weiteren Ausschreibungen gerechnet. Die Aktivitäten von Händlern haben dem Vernehmen nach im Vergleich zu den Vorwochen etwas nachgelassen. Die Verfügbarkeit ist ziemlich begrenzt, zumal das Milchaufkommen hinter den Planungen zurückbleibt und eine vergleichsweise hohe Nachfrage nach Produkten des weißen Sortiments viel Rohstoff bindet. Die Belieferung von Kontrakten verzögert sich teilweise, da die Produktion in den letzten Wochen hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Außerdem gestaltet sich die zeitgerechte Verschiffung nach Asien als schwierig, da Container aktuell knapp sind.
Auch die Wettbewerber in den USA sind von Engpässen bei Containern betroffen. Die Preise für Magermilchpulver entwickeln sich weiter nach oben, wobei sich der Preisanstieg in den letzten Tagen im Vergleich zur Vorwoche etwas verlangsamt hat. Für Lebensmittel- wie auch für Futtermittelware werden höhere Preise erzielt.
Eine Belebung ist auch am Markt für Vollmilchpulver eingetreten. Hier nehmen die Aktivitäten zu und es gehen mehr Anfragen bei den Herstellern ein. Die Preise tendieren fester, wenngleich nicht mit der gleichen Dynamik wie bei Magermilchpulver.
Bei Molkenpulver trifft eine gute Nachfrage auf ein begrenztes Angebot. Die Preise für Futtermittelware sind seit Jahresbeginn rasch gestiegen. Für Lebensmittelware, die rege nachgefragt wird, ziehen die Forderungen ebenfalls an. Molkenkonzentrat ist knapp verfügbar und erzielt hohe Preise.
