Das Milchaufkommen in Deutschland hat sich zuletzt stabilisiert und der saisonale Rückgang war unterbrochen. In der 28. Woche erfassten die deutschen Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB erneut 0,1 % mehr Milch als in der Vorwoche. Damit wurde die Vorjahreslinie leicht um 0,3 % überschritten. Aufgrund der zuletzt hohen Temperaturen ist für die 29. Woche wieder mit einer Abnahme zu rechnen. In großen Teilen Deutschlands herrscht derzeit Trockenheit, was die Futtervorräte für den kommenden Winter negativ beeinflussen wird. In Frankreich war die Milchanlieferung zuletzt wieder um 0,2 % niedriger als in der Vorjahreswoche.
An den Rohstoffmärkten ist aktuell eine Seitwärtsbewegung zu beobachten. Die Preise haben sich im Vergleich zur Vorwoche kaum verändert. Als Nachwirkung der Hitze kommt wenig Angebot auf den Markt. Die Logistik ist von Engpässen gekennzeichnet und erweist sich als unverändert schwierig.
Der Markt für Magermilchpulver befindet sich weiter im Ferienmodus. Seit der vergangenen Woche ist eine weitere Beruhigung eingetreten. Viele Marktteilnehmer sind in den Sommerferien, so dass kaum weitere Anfragen eingehen. Neben der Urlaubszeit trägt auch die nach wie vor hohe Unsicherheit zum ruhigen Marktverlauf mit bei. Die Unwägbarkeiten hinsichtlich der Gasversorgung und den Verarbeitungskosten in Deutschland und der EU haben sich zuletzt noch verstärkt. Die anhaltenden Corona-Beschränkungen in China ziehen weitere Störungen in den Lieferketten nach sich. Angespannt ist die Lage bei Verpackungsmaterial und in der Logistik. Sowohl innerhalb der EU wie auch an den Exportmärkten ist die Nachfrage aktuell ruhig. Händler sind derzeit dem Vernehmen nach mit Verkäufen aktiver als Hersteller.
Bei den Molkereien besteht bislang eine gute Auftragslage. Vorrangig werden die bestehenden Kontrakte abgewickelt. Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität sind uneinheitlich und bewegen sich je Anbieter in einer recht großen Bandbreite. Die Preise für Futtermittelware werden erneut als etwas schwächer eingeschätzt.
Weiterhin sehr ruhig ist auch die Lage am Markt für Vollmilchpulver. Es finden derzeit kaum Aktivitäten statt. Am Weltmarkt ist EU-Ware kaum konkurrenzfähig. In Nachbarländern wird günstiger angeboten als in Deutschland. Die Lage am Markt für Molkenpulver ist ruhig, aber stabilisiert. Futtermittelware hat ihr Preistief anscheinend durchschritten. Für spätere Termine wird zu höheren Preisen gehandelt. Bei Lebensmittelware ist das Kaufinteresse abwartend und die Preise tendieren stabil.
