In Deutschland nähert sich die Milchanlieferung weiter ihrem saisonalen Tiefpunkt, der sich erfahrungsgemäß in der zweiten Novemberhälfte einstellt. In der 41. Woche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,1 % weniger Milch als in der Vorwoche. Damit war die Milchmenge um 2,6 % niedriger als in der Vorjahreswoche. In Frankreich wurden zuletzt 1,9 % weniger Milch als in der Vorjahreswoche an die Molkereien geliefert. Auch außerhalb der EU hat sich das Milchaufkommen zuletzt abgeschwächt.
Die Märkte für flüssigen Rohstoff sind weiter von einer sehr geringen Verfügbarkeit gekennzeichnet. Die Preise für Industrierahm sind zuletzt erneut gestiegen. Magermilchkonzentrat bewegt sich stabil auf dem befestigten Niveau der Vorwoche. Für Rohmilch werden anhaltend sehr hohe Preise erzielt.
Am Markt für Magermilchpulver herrschen weiter sehr feste Tendenzen. Vor allem werden die bestehenden Kontrakte abgewickelt. Für kurzfristige Lieferungen stehen in Deutschland kaum noch Mengen zur Verfügung, da die laufende Produktion bereits seit längerem verplant ist. Allenfalls durch logistisch bedingte Verzögerungen bei der Abwicklung können sich in sehr begrenztem Umfang noch vereinzelt Verkaufsmöglichkeiten ergeben. Es gehen immer wieder einzelne Anfragen für Lieferungen bis zum Jahresende ein, aktuell auch für Exporte auf den Weltmarkt.
Für Lieferungen im ersten Quartal von 2022 werden weitere Verhandlungen geführt, die sich auch stärker konkretisiert haben. Für noch längerfristige Termine sind viele Marktteilnehmer noch abwartend. Die Zahlungsbereitschaft der Kunden, auch am Weltmarkt, hat in den vergangenen Wochen kontinuierlich zugenommen und die Erlöse bewegen sich nun auf ähnlichem Niveau wie seit dem Frühjahr 2014 nicht.
Die Preise für Lebens- und Futtermittelware sind in der vergangenen Woche erneut gestiegen.
Für Vollmilchpulver besteht weiterhin Kaufinteresse für verschiedene Termine, wobei die Käufer bereit sind, höhere Preise anzulegen. Das Angebot ist weiterhin begrenzt und die Produktion erfolgt in Deutschland vor allem auftragsbezogen.
Der Markt für Molkenpulver entwickelt sich aktuell fester. Die Preise für Futtermittelware haben sich zuletzt weiter nach oben bewegt. Lebensmittelware wird für das kommende Quartal gut nachgefragt und die Verfügbarkeit nimmt ab. Die Preise tendieren ebenfalls fester.
