In Deutschland ist das Saisontief der Milchanlieferung möglicherweise durchschritten. Laut Schnellberichterstattung der ZMB erfassten die Molkereien in der 45. Woche 0,5 % mehr Milch als in der Vorwoche. Trotzdem hat sich der Rückstand zur Vorjahrswoche weiter auf 2,2 % vergrößert, da die Anlieferung 2022 bei sehr hohen Milchpreisen beschleunigt gestiegen war. In Frankreich wurden zuletzt 4,7 % weniger Milch angeliefert als ein Jahr zuvor.
Das Angebot an flüssigem Rohstoff am Spotmarkt ist weiterhin gering, unterliegt aber leichten Schwankungen. Die Preise für Industrierahm und Magermilchpulverkonzentrat haben Ende der vergangenen Woche nach einem vorherigen deutlichen Anstieg wieder etwas nachgegeben. Sie sind aber nach wie vor außergewöhnlich hoch.
Die Lage am Markt für Magermilchpulver stellt sich Ende November ruhiger dar als zum Monatsbeginn. In der laufenden Woche befinden sich zahlreiche Marktbeteiligte auf einer Messe, was zu den ruhigeren Aktivitäten mit beitragen dürfte. In den vergangenen Wochen sind verschiedene Geschäfte zum Abschluss gebracht worden, die nun abgewickelt werden.
Für das laufende Jahr sind die Aufträge ohnehin in den Büchern. Anfragen für unmittelbare Lieferungen bis zum Jahresende gehen in der Regel nicht mehr ein. Vielmehr werden bestehende Kontrakte zügig und teilweise sogar etwas vorzeitig abgerufen. Auch für das erste Quartal 2024 sind anscheinend bereits umfangreiche Abschlüsse getätigt und es gehen derzeit nur wenig weitere Anfragen ein. Auch für das zweite Quartal sind die Einkäufer derzeit abwartend. Die Nachfrage für Exporte auf den Weltmarkt ist momentan ebenfalls meist zurückhaltend.
Bei dem aktuell festen Eurokurs hat europäische Ware an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt, wobei die Lage am internationalen aktuell generell als ruhig beschrieben wird. Der Markt ist ausgeglichen bei einer guten Auftragslage der Hersteller. Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität bewegen sich auf dem Niveau der Vorwoche in einer gewissen Bandbreite seitwärts. Bei Futtermittelware wird über leicht schwächere Tendenzen berichtet.
Mit Vollmilchpulver kommen immer wieder weitere Geschäfte zu Stande. Die Produktion erfolgt in der Regel auf den konkreten Auftrag bezogen. Bei anhaltend hohen Rohstoffkosten tendieren die Preise weiter fest.
Der Markt für Molkenpulver ist stabil. Futtermittelware wird dem Vernehmen nach zu stabilen Preisen gehandelt. Lebensmittelqualitäten treffen auf eine gute Nachfrage. Für kurzfristigere Termine ist die Verfügbarkeit gering und die Preise entwickeln sich stabil bis fest. Das Angebot an Molkenkonzentrat hat kurzfristig etwas zugenommen.
