Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 30.05.2018
In Deutschland könnte die Saisonspitze des Milchaufkommens bereits Mitte Mai erreicht worden sein. In der 20. Woche war laut der ZMB-Schnellberichterstattung ein marginaler Rückgang um 0,1 % gegenüber der Vorwoche zu beobachten. Die Anlieferungen waren damit um 2,3 % umfangreicher als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Die aktuell hochsommerlichen Temperaturen führen erfahrungsgemäß zu Hitzestress bei den Milchkühen und wirken sich dämpfend auf die Milchleistungen und gleichzeitig auch die Gehalte an Inhaltsstoffen aus. In der Nordhälfte Deutschlands ist es außerdem sehr trocken, was die Grundfutterversorgung negativ beeinflussen dürfte. In Frankreich wurde zuletzt ebenso viel Milch angeliefert wie in der Vorjahreswoche.
Die Lage am Markt für Industrierahm ist abwartend und die Preise haben sich im Vergleich zur Vorwoche leicht abgeschwächt. Magermilchkonzentrat hat sich bei geringem Angebot weiter befestigt.
Am Markt für Magermilchpulver ist weiter eine gute Nachfrage zu beobachten. Da in den vergangenen Wochen zahlreiche Kontrakte zum Abschluss gekommen sind, ist das verfügbare Angebot inzwischen geringer geworden. Für kurzfristige Termine sind die Werke weitestgehend ausverkauft. Soweit noch Ware verfügbar ist, werden höhere Preise gefordert und erzielt. Für spätere Lieferungen werden weiter Verhandlungen geführt, wobei das Kaufverhalten bislang nach wie vor überwiegend abwartend ist. Die Exportmöglichkeiten werden unverändert als gut eingeschätzt. Bei dem schwächeren Eurokurs ist die EU gut konkurrenzfähig am Weltmarkt. Mit weiterem Kaufinteresse für Magermilchpulver aus den EUInterventionsbeständen bei den kommenden Ausschreibungen wird gerechnet. Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität haben sich weiter befestigt. Auch bei Futtermittelware wird von etwas festeren Tendenzen berichtet.
Bei Vollmilchpulver ist vor allem die europäische Lebensmittelindustrie, die ihren Bedarf für das zweite Halbjahr abdecken will, am Markt aktiv. Hier und da gehen auch Anfragen für Exporte ein. Entsprechend der gestiegenen Fettverwertung werden höhere Preise verlangt und umgesetzt.
Bei Molkenpulver ist eine gute Nachfrage und eine ausgeglichene Marktsituation zu beobachten. Die Preise für Futtermittelware sind erneut etwas gestiegen. Bei Lebensmittelware wird bei vorhandenen Exportmöglichkeiten von festeren Preisen berichtet. Nach wie vor umfangreich ist bei vergleichsweise niedrigen Preisen das Angebot an Molkenkonzentrat.
