Die Milchanlieferung in Deutschland dürfte derzeit unmittelbar vor ihrem saisonalen Tiefpunkt stehen. Laut Schnellberichterstattung der ZMB erfassten die Molkereien in der 44. Woche erneut 0,3 % weniger Milch als in der Vorwoche. Damit war das Milchaufkommen um 1,3 % niedriger als in der Vorjahreswoche. In Frankreich hat sich der Rückstand gegenüber der Vorjahreslinie zuletzt weiter auf 6,0 % vergrößert. Die Lage am Markt für flüssigen Rohstoff ist weiter von einer niedrigen Verfügbarkeit gekennzeichnet. Industrierahm, Magermilchkonzentrat und Rohmilch werden zu sehr festen Preisen gehandelt, während die Käseproduktion sehr aufnahmefähig ist.
Am Markt für Magermilchpulver sind aktuell stabile Tendenzen zu beobachten. Nach den lebhafteren Entwicklungen im Oktober haben sich die Aktivitäten zunächst beruhigt. In der vergangenen Woche sind aber wieder mehr Abschlüsse zu Stande gekommen als um den Monatswechsel. Vornehmlich wurde innerhalb Europas gekauft. Die Einkäufer scheinen inzwischen einige Mengen für das erste Quartal abgedeckt zu haben und agieren nun wieder abwartender. Vermutlich hofft man auf eine bessere Rohstoffverfügbarkeit über die Weihnachtstage und den Jahreswechsel. Die Werke verfügen bereits über eine gute Auftragslage. Die Bestände sind dem Vernehmen nach nachhaltig gesunken.
Vom Weltmarkt kommen aktuell weniger Anfragen – abgesehen von einer laufenden kurzfristigen Ausschreibung aus dem nordafrikanischen Raum, die neue Impulse setzen dürfte.
Die Preise für Magermilchpulver haben sich stabilisiert. Lebensmittelware hat sich in der vergangenen Woche in Deutschland weiter befestigt und wird etwas höher gehandelt als in den Nachbarländern. Futtermittelware erzielt stabile bis leicht festere Preise.
Bei Vollmilchpulver macht sich die geringe Rohstoffverfügbarkeit bemerkbar. Die Produktion erfolgt in der Regel nur für bestehende Aufträge. Bei den gestiegenen Rohstoffpreisen werden höhere Preise gefordert und durchgesetzt.
Die Lage am Markt für Molkenpulver ist stabil. Futter- und Lebensmittelware gehen zu stabilen Preisen in den Markt. Bei steigenden Preisen für Molkenderivate und guter Nachfrage wird Molkenkonzentrat fest bewertet.
