Der saisonale Rückgang der Milchanlieferung scheint im laufenden Jahr später einzusetzen als üblich. In der 23. Woche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,3 % mehr Milch als in der Vorwoche. Damit hat sich der Rückstand zur Vorjahreswoche auf 1,3 % verringert. Die hochsommerliche Witterung dürfte sich aktuell dämpfend auf die Milcherzeugung auswirken. In Frankreich hat sich das Milchaufkommen ebenfalls stabilisiert und lag zuletzt noch um 0,9 % unter der Vorjahreslinie.
Die Nachfrage nach Industrierahm übersteigt weiterhin das verfügbare Angebot und die Preise sind erneut gestiegen. Magermilchkonzentrat wird bei ausreichender Verfügbarkeit zu stabilen Preisen gehandelt.
Die Nachfrage nach Magermilchpulver hat sich weiter beruhigt. Dies trifft besonders auf die Exportnachfrage zu. Am Weltmarkt gestalten sich die Geschäfte bei den aktuellen Preisen und ungünstigem Eurokurs schwieriger. Außerdem bieten die USA weiter zu sehr wettbewerbsfähigen Preisen an. Teilweise wird die Beruhigung auf den Ramadan zurückgeführt. Auch am EU-Markt agieren die Marktbeteiligten zurückhaltender. Von Seiten der Werke scheint überwiegend kein Verkaufsdruck zu bestehen, auch wenn teilweise über günstige Offerten berichtet wird.
Bestehende Kontrakte werden kontinuierlich abgewickelt. Die Käufer scheinen inzwischen etwas besser gedeckt zu sein. Gespräche über das dritte Quartal werden weiterhin geführt und teilweise kommen auch Abschlüsse zu Stande. Die Preise für Lebensmittelware bewegen sich überwiegend auf dem Niveau der Vorwoche. Wenige Geschäfte werden mit Futtermittelware getätigt. Hier tendieren die Preise ebenfalls unverändert.
Der Markt für Vollmilchpulver wird ebenfalls als ruhig beschrieben. Am Weltmarkt ist EU-Ware kaumkonkurrenzfähig, so dass Abschlüsse in erster Linie auf dem EU-Binnenmarkt zu Stande kommen. Von Seiten der Verkäufer werden angesichts des steigenden Fettmarktes höhere Preise gefordert, die schwer durchzusetzen sind.
Molkenpulver in Lebensmittelqualität wird stabil zu weitgehend stabilen Preisen gehandelt, wobei sich uneinheitliche Tendenzen verstärkt haben. Der Markt für Futtermittelware hat etwas nachgegeben. Hier tendieren die Preise leicht schwächer.
